Die Zauberflöte 1793

Christian Gottlob Neefe, Musikal. Nachrichten von Münster und Bonn, in: Carl Spatzier (Ed.), Berlinische Musikalische Zeitung, no. 38, 10/19/1793, 150: "Im Junius ward zu Godesberg im grossen Redoutensaale Mozarts Zauberflöte (mir das schönste und liebste Werk von ihm) unter Herrn Riesens und meiner Direktion mit ungetheiltem Beifalle vor dem Churfürst, dem ganzen Adel, überhaupt vor einem sehr glänzenden Auditorium aufgeführt. Es waren viele Fremde weiten Wegs gekommen, diese Musik [151] zu hören. Es fehlten nur die Posaunen, die nun aber auch da sind, und im September bei einer zweiten Aufführung gebraucht werden sollen. Die Panspfeiffe (Syrinx), hatte der hiesige Orgelbauer von Zinn recht gut gemacht. Statt des Glockenspiels liess ich ein Stahlklavier in der Geschwindigkeit nur von zwei Octaven machen, welches sich gut ausgenommen haben soll. Ich konnte nicht davon urtheilen, weil ich es selbst spielte, und mir der Ton zu nahe war. Ich musste freilich manches ändern, wie sich bei einer solchen Einschränkung leicht denken lässt, besonders wenn man die Musik kennt. Nun kommt aber noch eine dritte Octave unten darzu […]."